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Band-Rezensionen

Band: Vorsicht ist in keiner Lage überflüssig

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag

Eintrag von Rüdiger (vom 14.10.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Wer wie ich das Nachwort zuerst liest, bekommt dort wörtlich unter anderem Folgendes vor die Augen:

„Nimmt man die Bände jedoch als Erwachsener wieder zur Hand, dann stellt sich allzu leicht Enttäuschung ein, so weitgehend bisweilen, dass man nachgerade eine Art Scham empfindet, der Magie dieses Autors einmal verfallen gewesen zu sein.“

„Natürlich öffnet der im In- und Ausland wohl noch immer meistgelesene Autor deutscher Herkunft einer vernichtenden Bilanz Tür und Tor. Als allzu schlicht, ja simpel entpuppt sich die Machart seiner Arbeiten“

„Daß all dies sich mit formalen und stilistischen Schludrigkeiten verbindet, rundet das nachträgliche Missvergnügen ab“

So liebevoll geht man in Deutschland im Kreise seiner „Anhänger“ mit Karl May um, so wirbt jemand für ihn, der ein Buch herausgibt, das eine Chance hätte werden können …, der auch auf Karl-May-Kongressen Vorträge hält und im Jahrbuch (knochentrockene) Beiträge abliefert …

Und so erscheint auch die Auswahl der Zitate: trocken, lieblos, uninspiriert (wobei ich zugebe, dass ich nach der Lektüre des Nachwortes zu einer völligen Unvoreingenommenheit nicht mehr so recht in der Lage gewesen sein mag …). Und: er hat ganz bewußt auch jede Menge Kuriosa, Stilblüten und Gemeinplätze unter die "Lebensweisheiten" gemischt, und das ist, wie einiges zitierte aus dem Nachwort, genaugenommen bösartig, ist, wenn man so will und ein wenig überspitzt formulieren mag, Verrat an der Sache.

Ich hätte mir für ein solches Buch einen liebevolleren und verständigeren Herausgeber gewünscht. Natürlich kann man Karl May auch kritisch sehen, das tue ich auch oft genug, aber warum gibt denn ausgerechnet einer, der so offensichtlich so wenig mit ihm "am Hut hat" und ihn eher als Objekt für knochentrockene Untersuchungen zu benutzen scheint, ein Buch heraus, durch das ja auch neue May-Freunde hätten gewonnen werden können ?

Ich habe das Buch nur kurz durchblättert und erst einmal beiseitegelegt.

*

Immerhin, das Bergengruen-Zitat (auf S. 183) hat Schwab zur Kenntnis genommen und freundlicherweise auch wiedergegeben. Und auch der Satz über "die hohe Kunst der Differenzierung" auf der nächsten Seite vermag einigermaßen versöhnlich zu stimmen.

;-)


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Auflage: 1 (einzige)