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Band-Rezensionen

Band: DEADLY DUST

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Rüdiger (vom 1.10.2008) (weitere Einträge von Rüdiger)

Der Band enthält die Geschichten aus Winnetou III (ohne dessen Schlusskapitel) in ihrer früheren Fassung sowie zwei lesenswerte Aufsätze von Christoph F. Lorenz.

Interessant ist Lorenz Hinweis auf S. 19, Winnetou sei im Lauf der Zeit in Karl Mays Darstellung sozusagen immer weiblicher geworden.

Gleich zweimal (S. 20 / 25) ist von der „kaltblütigen Ermordung“ Holferts durch Winnetou zu lesen, was ich aber für eine unzutreffende bzw. reduzierte Sichtweise halte (es ist seitens Winnetou auch ein gnädiger Akt, siehe Bandrezension zum Bamberger Winnetou III).

Die Aussage „Der Seitenumbruch der modernen Ausgabe weicht natürlich von dem der Erstausgabe des Fehsenfeld-Verlages ab“ in einer Fußnote auf S. 22, ist, sozusagen, fein beobachtet (zuvor heißt es über Winnetou III: „Heute Karl Mays Gesammelte Werke Band 9“. Und der ist eben nach wie vor bearbeitet, und so liegt es wahrlich nicht nur am Seitenumbruch, wenn man da etliche Stellen nicht wiederfindet).

Die alte Fassung werde „bis auf moderne Orthografie und kleinste Korrekturen“ unverändert vorgelegt, heißt es auf S. 27. Nun, Tier statt Thier usw. mag ja noch angehen, aber „der“ statt „welcher“ sowie veränderte Zeichensetzung sind schon Eingriffe, wie sie in einem eher dokumentarischen Band eigentlich nicht zu erwarten gewesen wären. So ist es irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch, der Durchschnittsleser braucht den Band eher nicht, weil er die enthaltenen Geschichten schon aus Winnetou III kennt, mit für ihn vermutlich unwesentlichen Änderungen, und der „Textpurist“ mag keine „Korrekturen“ …

Keiters Frau hieß meines Wissens Therese (S. 358), und warum die mythologischen Anspielungen in Sachen Yellowstone „eine bloße Floskel“ (S. 363) sein sollen, ist mir auch nicht klar.

Railtroublers – Mays Wortwahl ist hier m.E. kein „unfreiwillig verharmlosender Missgriff“ (S. 368), sondern möglicherweise ganz bewusst so erfolgt, eben um das Verharmlosende in der gängigen Sprache der Gesellschaft aufzuzeigen.

Und „Es ergab sich aber – kein Einziger !“ ist m.E. kein „ungeschickter Satz“ (S. 379), sondern (im Kontext) ebenfalls das Durchschauen bzw. Kenntlichmachen von Floskeln, gebrochene Wahrnehmung und gebrochene Darstellung, eben um auf die Gebrochenheit der Angelegenheit als solcher aufmerksam zu machen, wie das bei May doch unentwegt der Fall ist. (Man müsste es gar nicht so kompliziert erklären, man kann es beim Lesen auf Anhieb so sehen, nur wenn man dann nachträglich Interpretationen bzw. Stellungnahmen liest, die an der eigenen Wahrnehmung völlig vorbeigehen, fühlt man sich schon mal zu derlei Erläuterungen veranlasst; in Sachen „O die Redlichkeiten“ (u.v.a.) war es seinerzeit ganz ähnlich …)

Diese in Einzelfällen abweichende Sichtweise heißt aber nicht, dass ich die beiden ansonsten wirklich interessanten und lesenswerten Aufsätze insgesamt kritisieren würde, es geht mir nur um die benannten einzelnen Stellen. (Eigentlich unnötig, daß man das, so blauäugig klingend, dazusetzen muß, aber die Leut' denken halt immer so schwarzweiß, und schlußfolgern, wenn sie zwei drei kritische Anmerkungen lesen, "Ah, ein Verriß ..." ... Nein, ist es nicht. Die Aufsätze gefallen mir.)


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Auflage: 1 (aktuell)
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