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Band-Rezensionen

Band: AM JENSEITS

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Kurt (vom 6.5.2005) (weitere Einträge von Kurt)

Die genannte Reiseerzählung wurde von Karl May 1898/99 direkt für die Fehsenfeldausgabe verfasst und war schon vorab als Jubiläumsband Nummer 25 vorgesehen. Karl May schuf eine Reiserzählung, die völlig neue Wege beschreitet und Ansätze seines späteren Alterswerkes mehr als deutlich erkennen lässt. Selbst von der späten Phase seiner Reiseerzählungen wie "Old Surehand III" oder "Weihnacht" ist nicht mehr viel zu erkennen.

Dr. E.A. Schmid - Mitbegründer des seit 1. Juli 1913 bestehenden Karl-May-Verlages - der sich allenthalben mit Karl Mays Spätwerk schwer tat, war nach den Wirren des 1. Weltkrieges bemüht, auch "Am Jenseits" bearbeiten zu lassen und einer breiteren Leserschaft zugänglich zu machen.

Der Mitarbeiter des Karl-May-Verlages, Max Weiß (1870-1943), legte dem Verlagschef eine durchaus akzeptable Bearbeitung vor, deren Vorzug es war, die Intentionen des Autors zu belassen und sich lediglich gewisser Textstraffungen zu bedienen, die dem Werk Mays allenthalben gut getan hätten. Dennoch gab Dr. Schmid, seinen Hauptmitarbeiter, Franz Kandolf, den Vorzug, der "Am Jenseits" sehr massiv beabeitete und das Werk auch um ganze 100 Seiten kürzte.

In dieser Fassung präsentiert der Karl-May-Verlag auch heute Band 25 der Gesammelten Werke "Am Jenseits". Eine durchaus lesbare Fassung. Textpuristen - das ist jetzt weder zynisch noch abwertend gemeint - sei aber der Reprint der Fehsenfeldausgabe des Karl-May-Verlages empfohlen, die neben dem Originaltext auch einen sehr bemerkenswerten Anhang zur Werksgeschichte enthält.

Eintrag von Rüdiger (vom 2.5.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)

„Weihnacht“ und „Am Jenseits“ gehören zu den tiefsinnigeren Büchern Karl Mays, in denen weit über Abenteuergeschichten hinausgehendes, wesentliches steht.

Leider gehören gerade diese beiden zu den stärker bearbeiteten Reiseerzählungen innerhalb der „Gesammelten Werke“, die sich ansonsten in Sachen Bearbeitung bei den Reiseerzählungen noch einigermaßen zurückhalten. In diesem Band aber sind so viele Stellen gestrichen, daß man doch auf die Originalfassung zurückgreifen sollte.

Eine der gestrichenen Stellen lautet:

Und doch, wie gefühllos verfährt der Mensch gegen seine Mitgeschöpfe, die ebenso wie er ihr Dasein der Güte des Allliebenden verdanken! Ich glaube nicht, daß er sie dazu geschaffen hat, versengt, verbrüht, verhungernd und verdurstend, an das Marterbrett geschnallt, qualgekrümmt und schmerzheulend auf dem Felde des Tierversuches, der heiligen Vivisektion, zu verenden oder vielmehr, noch lebend schon als Aas behandelt, zu verrecken! Man verzeihe mir diesen unästhetischen, doch wahren Ausdruck! Ich bin ein Menschenfreund und darum auch ein Tierfreund, und beides muß und muß und muß ich sein, weil ich als Christ nicht anders kann! Wer als Tierquäler über diesem Christentum erhaben steht, der mag immerhin über mein schwaches, lächerlich gefühlvolles Herz aburteilen; ich aber bin ganz froh, daß ich grad dieses und kein anderes, auch nicht das seinige, habe! Halef würde sagen: »El Mizan, el Mizan, die Brücke der Gerechtigkeit! Sie mißt auch das kleinste unserer Gefühle!« Und ich gestehe aufrichtig, daß ich, wenn ich ein Jünger der so inbrünstig festgehaltenen, inevitabeln Vivisektion wäre, mich vor dieser Wage fürchten würde! Doch weg von dieser Abschweifung, welche vielleicht Entschuldigung findet, weil sie aus dem Herzen kam!


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Auflagen: 539 (aktuell), 536, 531, 525, 515, 505
Auflagen: 498, 390, 380, 370, 355, 330, 315, 300, 280, 260, 250, 240
Auflagen: 170, 160