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Band-Rezensionen

Band: WALDRÖSCHEN

Verlag: Bücherhaus Bargfeld
Reihe: KARL MAYS WERKE · HISTORISCH-KRITISCHE AUSGABE

Eintrag von Rüdiger (vom 12.11.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Wer zu diesem zweiten von sechs Bänden der Bargfelder Ausgabe die bearbeitete Bamberger Fassung parallel lesen will, ist abwechselnd gleich auf drei Bände angewiesen: Band 51 „Schloß Rodriganda“, 52 „Die Pyramide des Sonnengottes“ und 77 „Die Kinder des Herzogs“. Bei Karl May geht es kunterbunt durcheinander, Rückblenden, Verschachtelungen, in der bearbeiteten Fassung hat man sich um Chronologie bemüht und darüber hinaus diverse inhaltliche Änderungen vorgenommen, was die Angelegenheit für den, der sich mit beiden Fassungen beschäftigt, noch komplizierter macht als sie ohnehin schon ist …

Zunächst wird die in Mexiko spielende Episode um Emma Arbellez, Graf Ferdinando, Bärenherz und Büffelstirn mit der Entführung und Verschiffung des scheintoten Grafen zu einem vorläufigen Abschluß gebracht (das steht in Band 51), dann sind wir in Saragossa bei einer lebenslustigen Tänzerin, um nicht zu sagen Edelnutte, die vor ihrer Hochzeit schnell noch mal nach Madrid fährt, um dort sozusagen ihren Junggesellinenabschied gebührend zu begehen … (das durfte seinerzeit so nicht in den GW stehen, und steht jetzt, nach mehr als einem halben Jahrhundert nachgeliefert, in Band 77.) In dieser interessanten Episode finden wir mit Elvira und Alimpo (der an einer Stelle äußert: „Das Verliebtsein liegt in den Sinnen, die Liebe aber im Herzen“) schon in deren Beziehungs-Frühzeit übrigens auch die Variante der Liebe in aller Unschuld und Treuherzigkeit; während der alte Zausel von Graf auf die Tänzerin hereinfällt und auch emotional ganz und gar aus dem Häuschen gerät, sitzen die beiden einmal im Nebenzimmer, da haben wir zwei ganz unterschiedliche Spielarten der Liebe direkt nebeneinander, das ist schön vom Karl May (Da saßen sie nun neben einander auf dem Sopha, im tiefen Schlafe eng in einander verschlungen. Ihre beiden ehrlichen, treuen Gesichter machten einen guten, Vertrauen erweckenden Eindruck, und der Graf murmelte, leise nickend, vor sich hin: „Sie lieben einander; sie sollen glücklich sein, so wie ich glücklich bin!“)

Auch die anschließenden Episoden in Paris und Rheinswalden finden wir in Band 77, wobei die Szene, wo Sternau – freiwillig ! im Gegensatz zum Wilhelm Tell–Vorbild, wo ähnliches ja nur unter äußerstem Druck und mit größtem inneren Widerwillen geschieht – mehrmals auf ein Lineal schießt, das der Knabe Kurt sich über den Kopf hält, und mit der Faust ein Pferd niederschlägt, nur um seine Künste zu demonstrieren, zum dämlichsten und geschmacklosesten gehört, was Karl May je geschrieben hat. - Ein Teil des Rheinswalden-Abschnittes steht auch in Band 52 (Hochzeit und Abschied).

Am Ende des Bandes heißt ein Kapitel so wie ein späterer Roman (Der Verlorene Sohn), und zu diesem Kapitel muß (wer will) in zwei Bänden gleichzeitig (!) parallel lesen: in Band 51 steht eine Kurzfassung des Themenschwerpunktes Befreiung aus dem Leuchtturm, in Band 77 die Geschichte um den Maler und die Tochter des Herzogs.



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Auflage: 1 (einzige)