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Band-Rezensionen

Band: DIE PYRAMIDE DES SONNENGOTTES

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Kurt (vom 9.5.2005) (weitere Einträge von Kurt)

Mit dem 2. Band unter dem Titel "Der Pyramide des Sonnengottes" nimmt das "Waldröschen" in der Radebeuler/Bamberger Fassung ihre Fortsetzung.

Die Geschichte beginnt in Rheinhessen, damals die linksrheinische Provinz "Rheinhessen" des Großherzogtums Hessen und sogar der Großherzog - zu jener Zeit, da die Erzählung spielt, war dies Ludwig III. von Hessen und bei Rhein (1806-1877) - hat einen Auftritt.

Dann nimmt die Geschichte in Mexiko ihre Fortsetzung, wobei jedoch Karl May der kleine Fehler unterlief, diese Pyramide zu weit nördlich in Mexiko angelegt zu haben, aber das tut der farbenprächtigen spannenden Handlung keinen Abruch.

Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, daß dieser Band von 1924-1940 unter dem Titel "VOM RHEIN ZUR MAPIMI" im Karl-May-Verlag erschien und weniger Absatz fand als die anderen vier Bände.
Dazu ein "Waschzettel" des Karl-May-Verlages vom Frühjahr 1940: "Ist der Band etwa weniger spannend als die anderen vier? O nein! Der Titel verursacht die Hemmung! Wohl klingt er (Vom Rhein zur Mapimi - Anm.d.Verf.) sehr schön, ja, er ist ausgesprochen literarisch, aber viele Leser wissen nichts damit anzufangen. Wer weiß denn gleich, daß die Mapimi eine Wüste ist mitten im Hochland von Mexico?....So haben wir uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, den Band umzubenennen und ihm den Titel >Die Pyramide des Sonnengottes< zu geben. Am Text selbst hat sich in keiner Weise etwas geändert."

Eintrag von thoschw (vom 25.5.2005) (weitere Einträge von thoschw)

Nun, soweit sind "Kurdistan" und "Mexiko" nun doch nicht voneinander entfernt:

O-Ton KBN auf Seite 290B (Fehsenfeld) "Höre, Melek, und sei froh, daß ich nicht nach seinem Kopfe zielte, welcher viel leichter als der Arm zu treffen war! Ich sehne mich nicht nach Menschenblut, denn ich bin ein Christ; aber wer es wagt, mich oder die Meinen anzugreifen, der wird uns und unsere Waffen kennen lernen."

Wer den "Waldröschen"-Text im Original liest, wird übrigens vergebens nach einer "Sonnenpyramide" oder einer "Pyramide des Sonnengottes" suchen, dort heißt der Bau schlicht "Pyramide". Es wäre interessant zu wissen, ob die Radebeuler die Namenspräzisierung bereits in der Erstausgabe "Vom Rhein zur Mapimi" durchführten oder aber erst bei der Unbenennung.

Bemerkenswert an dieser Ausgabe ist immerhin, daß der Kuddelmuddel, der im Münchmeyertext bei der Verfolgung des Piraten Landolas nach Afrika zu lesen ist, hier einigermaßer elegant und lesenswert gelöst ist. Allerdings dürften an dem Chaos im Originaltext nicht die allzeit gern verdächtigen fremden Verlagsfinger schuld sein, sondern May selber. Zu dieser Ansicht kam ich jedenfalls, als ich den Text vor knapp 2 Jahren mal etwas genauer unter die Lupe nahm. -> Karl May in Leipzig, 55: Rätselhafte Kämpfe mit Piraten

Eintrag von Sparrow (vom 26.2.2006) (weitere Einträge von Sparrow)

OK, nach dem relativ angenehmen 1. Band der "Waldröschen"- Bearbeitung, geraten die folgenden Ereignisse deutlich komplizierter.
Die zunehmend verwirrenden Aktionen der Cortejos im Vertrauen auf die Zuverlässigkeit ihrer unlauteren Helfershelfer steigert zwar sowohl die humoristische, als auch die logistische Seite der Handlung; trotzdem: diese hahnebüchene Verschwörung der Brüder bleibt unterhaltsam, wenn man nicht zuviel Zeit zwischen den Lesungen der Bände verstreichen lässt.
Es kristalisiert sich zunehmend die Sternau- Figur (wenn nicht bereits im 1. Band geschehen) als Hauptsympathie- Träger heraus. Weder Unger, noch Bärenherz oder Büffelstirn können ihm das Wasser reichen. Um so schrecklicher geraten die Ereignisse, als alle 4 Helden zum Ende der Erzählung auf einer Südsee- Insel ausgesetzt werden...
Das diese "Zwischenepisode" letztlich nichts zur Handlung beizutragen hat, als eine lächerlich überzogene Dramatik zum Eingang des 3. Bandes, erfährt der geneigte und geduldige Leser zum Glück erst während der Lektüre des Folgebandes.
Man mag den Verlauf der Ereignisse zusehends als albern und völlig überzogen bewerten und hat letztlich auch Recht damit, dennoch gestaltet sich "Das Waldröschen" in der KMV- Bearbeitung als äußerst unterhaltsam und- immer wieder auch- urkomisch. Die Kolportage- Romane Mays verlieren hinsichtlich seiner Reise- Erzählungen übrigens wenig an Qualität. Wahnwitzige Heldentaten und unmögliche Leistungen der Hauptprotagonisten gibt es auch im Hauptwerk Karl Mays (mehr als) genug.

Eintrag von Blechmops (vom 29.5.2007) (weitere Einträge von Blechmops)


Ich denke immer mehr, dass es richtig war, den Roman zunächst in dieser bearbeiteten Fassung zu lesen und später die unbearbeitete Version zu genießen.

Abgesehen von einigen Schreibfehlern (Auflage wird nachgereicht), die ich in dieser Menge bei den Bambergern bisher nicht kannte und der tw. undurchsichtigen Fülle an Haupt- und Nebenhelden/-innen ist der Band spannend und liest sich wie von allein.

Die Änderung des Titels "VOM RHEIN ZUR MAPIMI" in "DIE PYRAMIDE DES SONNENGOTTES" ist für mich inhaltlich so nicht nachvollzuiehbar, passte sie doch sehr schön zur Handlung und verweist - nebenbei bemerkt - auch endlich einmal darauf, von welchem Lande aus Herr May sich um die Welt fantasierte.

Eintrag von Rüdiger (vom 21.11.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Das WALDRÖSCHEN Karl Mays, spannend, grell, bunt und witzig, ist zwischendrin auch immer mal wieder für Überraschungen unangenehmerer Art gut.

Auf Seite 180/181 im dritten Band der Pawlak-Taschenbuchausgabe („Der Fürst des Felsens“) tötet der deutsche „Held“ Karl Sternau ohne Not ca. 30 Menschen.
„Er war nicht der Mann, unnötigerweise Menschenblut zu vergießen, hier aber handelte es sich um die Ausrottung einer Räuber- und Mörderbande.“ Die Leichen werden anschließend ausgeplündert und liegengelassen.

Wenn man bedenkt, dass Karl May das NACH den „Reiseabenteuern in Kurdistan“, also z.B. nach den Gesprächen mit Marah Durimeh geschrieben hat, kann man schon sehr nachdenklich werden.

Es ist doch einiges dran am „das Mäntelchen nach dem Winde hängen“, der frömmelnde „Hausschatz“ bekommt Erbauliches und der Kolportageverleger blutrünstigen Mord- und Totschlag.

In der Bamberger Bearbeitung („Die Pyramide des Sonnengottes“, Seite 173) ist diese Stelle im Sinne Karl Mays dahingehend abgeändert, dass den Banditen in Arme und Beine geschossen wird, um sie kampfunfähig zu machen (im Sinne Karl Mays insofern, dass er vermutlich dieselbe Lösung gewählt hätte, wenn er diese Passage selber noch für eine Buchausgabe überarbeitet hätte).

Die Bearbeiter waren anschließend allerdings nicht so ganz aufmerksam, da der Satz Verdejos „Das ist viel“, der sich auf einen Dialog über die Opferzahlen (im Original) bezieht, ohne direkten Bezug einsam stehengeblieben ist, obwohl der Dialog selbst gestrichen ist („Pyramide“, S. 221).

Der Band verdankt seinen Namen übrigens nicht nur einer Titeländerung (er hieß früher einmal „Vom Rhein zur Mapimi“, was im Sinne der Verkaufsförderung später geändert wurde, vgl. „Der geschliffene Diamant“, S. 436) sondern auch einer Textänderung. In der Erstfassung heißt es nämlich

„Auch die Pyramide war durch solche Gänge durchbrochen, in denen die Fürsten und Priester des untergegangenen Reiches ihre Geheimnisse bewahrt und ihre Orgien gefeiert hatten.“ (HKA II.5 S. 1495)

Daraus wurde in der Bearbeitung

„Auch die Pyramide war von solchen Gängen durchzogen, in denen die Fürsten und Priester des untergegangenen Reiches ihre Geheimnisse bewahrt und ihrem Sonnengott gedient hatten.“

So kam der Band zu seinem Titel, vom Sonnengott ist offenbar nur an der Stelle und dann weiter nicht mehr die Rede.


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Auflage: 641
Auflagen: 643, 641, 638
Auflagen: 630, 622
Auflagen: 604, 565, 555, 541, 504, 465, 430, 410, 380, 330, 290, 250, 235