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Band-Rezensionen

Band: Im Reiche des silbernen Löwen

Verlag: Karl-May-Gesellschaft
Reihe: REPRINT DER KARL-MAY-GESELLSCHAFT

Eintrag von Rüdiger (vom 18.1.2008) (weitere Einträge von Rüdiger)

In gewohnt, sagen wir, großem Stil widmet sich Walher Ilmer in seiner Einführung allerhand teilweise erstaunlich anmutenden Aspekten in Sachen Karl May und Werk aus seiner Sicht, von „dahinbrausendem Klang überschäumenden Lebens“ lesen wir, „von unvollendeter Rhapsodie“, „herb-gleitendem Moll“ und „satt strömendem Dur“. Nun gut, er hat so Unrecht nicht, und Ausdrucksweise kann Geschmacksache sein.

Über die Silberlöwen-Bände I und II (entsprechen inhaltlich den grünen Bänden „Der Löwe der Blutrache“ und „Bei den Trümmern von Babylon“) gehen die Meinungen unter den May-Freunden auseinander. Die Entstehungszeit scheint noch nicht eindeutig geklärt.

Sicher hat Ilmer Recht, wenn er sagt, im Amerika-Teil des ersten Bandes sei die seelische Verfassung des Autors „exakt eingefangen“, aber ob das seitens May nun Absicht war, dürfen wir denn doch dahingestellt sein lassen. May hatte erkennbar keine Lust mehr, das stimmt, aber das ist nicht Kunst, sondern das ist schade.

„flossen die aus inneren Zwiespälten erwachsenen Ungereimtheiten auch auf das Manuskriptpapier und fanden ihren Weg auch in den gedruckten Text“, die Formulierung finde ich dann wieder sehr schön und zutreffend.

„Dieser so oft wegen Plattheit des Ausdrucks, Dürftigkeit des Wortschatzes und Trivialität des Gegenstandes geschmähte Karl May formuliert hier in schlichten Worten – und alles wirklich Große ist immer schlicht – Lebenswahrheiten, die jenseits des von der Erzählhandlung gesetzten Rahmens zeitlos Gültigkeit haben“, diese wahren und schönen Worte Ilmers sollte sich manch Lehrergemüt, insbesondere aber der Herr Schwab, der meinte, in seinem vorgeblichen Lebensweisheiten-Buch unseren May eher vorführen als ehren zu müssen, hinter den Spiegel stecken.

Anschließend verwendet Ilmer große Mühe und Fleiß darauf, nachzuweisen, dass eine zeitliche Zuordnung auch dieser Reiseerzählung ein Ding der Unmöglichkeit ist; wozu der Aufwand, habe ich mich gefragt, das ist doch eh klar.

*

Zum Nachwort:

Das unter „I.“ zu lesende ist, mit Verlaub, wunderbar. Ilmer gehört m.E. zu denen, die Karl May wirklich verstanden haben (das ist ein großes Lob).

Und direkt danach geht er mir dann wieder entschieden zu weit. Münchmeyer als To-Kei-Chun, das ist, wiederum mit Verlaub, meines Erachtens einfach Quatsch. Murad Nassyr Münchmeyer, na klar, aber To-Kei-Chun … Das fühlt man doch, oder nicht ?

Ilmer spricht von May als „Einsamen von Radebeul, der nebenbei auch ein Großsprecher war und doch gar keiner sein wollte“, sehr schön, es sind wirklich Wechselbäder, die er (Ilmer) einem bereitet, mal schüttelt man den Kopf, und dann ist man wieder begeistert …

„Und nun hier, an Tigris und Euphrat, im Zweistromland – das als Kulisse so recht den immer zweifach wirksamen Strrömungen in Karl May entspricht – schaut er wieder besonders tief in sein zwiespältiges Inneres hinein“ – nun, das ist auch nicht übel.

Und auch das Weitere – viel Licht, viel Schatten. Manchmal folge ich Ilmer sehr gern, manchmal gar nicht. - Sein Schlusswort ist wieder sehr zitierenswert: Ilmer spricht von sich als einem, „dem Karl Mays Leben und Werk Muster sind für zäh-beharliches Vordringen vom ungeformten Urstoffe zu unvergänglichen seelischen Werten und schönster Menschlichkeit“.


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Auflage: 1 (einzige)