Titelbild
i Login
anonym
Druckansicht Hilfe
Icon
Login
Icon
Start
Icon
Verlage
Icon
Texte
Icon
Bände
Icon
Reihen
Icon
Extras
Forum
Forum
Icon
Gästebuch
Wiki
Wiki
Impressum
Impressum
Logo Karl-May-Verein
< zurück zum Band

Band-Rezensionen

Band: Scepter und Hammer · Die Juweleninsel

Verlag: Karl-May-Gesellschaft
Reihe: REPRINT DER KARL-MAY-GESELLSCHAFT

Eintrag von Rüdiger (vom 4.1.2009) (weitere Einträge von Rüdiger)

In Zusammenhang mit der Herausgabe dieses Reprints nach selten gewordenen Vorlagen heißt es im Vorwort „Die KMG erfüllt damit ihre satzungsgemäße Pflicht, das Werk Karl Mays zu bewahren“, was man durchaus gemischten Gefühls lesen kann („Schön war die Zeit …“; nach individuellem Empfinden sind puristisch-idealitische Positionen im Begriff, beträchtlich aufzuweichen).

Die beiden im Reprint abgedruckten Romane entstanden zu einer Zeit, in der es Karl May wirtschaftlich noch alles andre als gut ging.

Heiner Plaul wird zitiert, der richtig feststellt, daß Karl May seine Kundschaft gut kannte, hatte er sich doch selber in den unteren Regionen gesellschaftlicher Hierarchie bewegt und kannte sich entsprechend aus.

Beziehungskrisen, Zuchthauseinlieferung, handgreiflich-autoritäre Erziehung, etliche biographische Dinge sind in die Romane eingeflossen, aber auch Humor und Lebensfreude, die rechte Maysche Mischung, realitätsadäquat.

Auf die gegenüber „Hausschatz“-Texten Mays sehr kritische Haltung zu konfessionellen Begleiterscheinungen weist Herbert Meier richtig hin; daß sich in der „Juweleninsel“ keine „moralisch anstößigen Stellen“ fänden, halte ich aber für eine zumindest ungenaue Beobachtung.

„Am Ende des Romans versammelt Karl May die Helden seines Welttheaters zur großen Schlussszene. Der milde König adelt, befördert und stiftet diverse Verlobungen und alles ist gut und alle sind froh“ (Meier). Nun, es gibt da mindestens drei Lesarten, sowie unzählige Mischungsverhältnisse zwischen diesen: 1. es ist Kitsch, und ein Zugeständnis an Verleger und Publikum. 2. Es ist gallige Ironie. 3. Mit dem milden König ist kein weltlicher Herrscher gemeint, dann ist es weder Kitsch noch Ironie (sondern als Bild sehr schön). (Aber diese Sichtweise verstehen die einen nicht, und die anderen können sie nicht ernstnehmen. Macht ja nichts. Ich wollte nur mal darauf hingewiesen haben).

Entstehungszeitlich ist der Doppelroman übrigens unmittelbarer Nachbar von „Durch die Wüste“ usw. Zumindest „Scepter und Hammer“ merkt man das m.E. auch an: von schmackhafter Frische, bunt, unterhaltsam, lesenswert.


Eintrag von Helmut (vom 26.2.2008) (weitere Einträge von Helmut)

Eine echte Sensation muss dies damals gewesen sein.
Endlich sind die beiden frühen Großromane Mays unbearbeitet erschienen.
Bis zu dieser Zeit gab es diese beiden Romane nur in der vom Karl May Verlag in der ab 1926 erschienenen Bearbeitung, die einen gewaltigen Eingriff in den Romanen darstellten.
Wenn ich das Vorwort richtig deute, hatte man gerade 2 Exemplare der enstpr. Nummern der Zeitschrift "Für alle Welt" "aufgetrieben", aus denen dann dieser Reprint hergestellt wurde.
(Der Karl May Verlag hatte doch eigentlich auch mindestens ein Exemplar besitzen müssen, aus dem die Bearbeitung entstanden ist; aber die Zeiten waren eben damals noch andere.)
In 2 "Auflagen" erschien dieser Reprint, erst in einer nummerierten für Mitglieder der Karl-May-Gesellschaft, später dann noch in einer zweiten unnummerierten Auflage.
Beide sind schon seit langer Zeit vergriffen, mit ein wenig Glück und Geschick kann man diesen Reprint noch antiquarisch erwerben.
Allgemein sollte man hinzufügen, dass ja diese KMG-Reprints immer nur für die eigenen Mitglieder gedacht waren und nicht für die "Allgemeinheit", und die KMG ist immer noch über jeden Reprint froh, der ausverkauft ist. Denn dann braucht sich weder um weitere Lagerhaltung, noch um etwaige Neuauflagen kümmern. Beides kostet nämlich das Geld ihrer Mitglieder.
Allerdings sollte/müsste man sich auch mal in die Situation dessen versetzen, der einerseits immer das Statement lesend "alle Werke Mays sind mittlerweile im Originaltext erhältlich", anderseits feststellen muss, dass um diese auch zu bekommen, einiges an Findigkeit und Geduld vorausgesetzt wird.




Rezension schreiben bzw. bearbeiten
 
Auflagen: 2, 1