Eintrag von Rüdiger (vom 7.8.2005)
Hier liegt der wirklich sehr seltene Fall vor, daß ich mit einem Text von Karl May einmal wirklich herzlich wenig anfangen kann. Es handelt sich um einen dieser für Zeitschriften geschriebenen kleinen Texte zu vorgegebenen Bildern. Während aber in vergleichbaren Fällen, so „Sklavenrache“ und vor allem „Maghreb-el-aksa“, eine ganze Menge Karl May in den kleinen Texten zu finden ist, sein untrüglicher Blick für die Dinge, seine differenzierte Anschauungsweise, seine ganz spezielle, eigenartige Mentalität, finde ich hier von all dem nichts oder sagen wir, herzlich wenig. Und die aus Schulzeiten bekannte alberne Frage „Was will uns der Dichter damit sagen ?“ habe ich mir hier nun wirklich einmal gestellt. Allenfalls die Petitesse, dass der Gutmensch am Ende, als der Schlechtmensch bestraft ist, seitens der Obrigkeit geradezu dazu angehalten wird, den Weg der hundertprozentigen Seriosität nun doch mal ausnahmsweise und vorübergehend ein wenig zu verlassen, mag einem auffallen. Ansonsten: Achselzucken.
|