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Text-Rezensionen

zum Text: Im Reiche des silbernen Löwen 4

Lesevergnügen 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1/2 Punkt
Information über Land und Leute 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt
Biografische Bedeutung 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt


Eintrag von Rüdiger (vom 13.11.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)

Eins gleich vorweg: daß die beiden ersten Silberlöwen-Bände von den letzten beiden strikt zu trennen seien, wird zwar immer wieder gesagt, aber bei erneutem Lesen der vier Bände nacheinander hatte ich diesmal einen anderen Eindruck. Der Stil ändert sich, und der Charakter der Reiseerzählung, aber die Anknüpfungspunkte sind zahlreich (warum würde z.B. in Band IV noch einmal ausdrücklich – und in ganz anderer Lesart - auf die scheinbar längst abgeschlossene Episode mit der „Karawane des Kammerherrn“ aus Band II eingegangen, wenn die 4 Bände nicht eine Einheit wären ?), und man erkennt, je besser man das Werk kennenlernt, den großen Atem, den großen Bogen. Warum soll sich die „Musik“ innerhalb mehrbändiger Romane nicht völlig verändern, das ist, z.B., bei Symphonien Mahlers manchmal nicht anders.

Der vierte Band beginnt mit einer langen, langen Geduldsprobe für den Leser: Kara Ben Nemsi im Gespräch mit dem Ustad, oder Karl May im Gespräch mit sich selbst, über mehr als ein Viertel des Buches. Mich würde wirklich einmal interessieren, wie viele Otto Normalleser das durchgestanden haben, es ist wirklich, auch für geneigte Gemüter, recht anstrengend. Dabei sind die Gedanken manchmal durchaus von atemberaubender Tiefe, und es wird deutlich, dass man die gleichen Dinge so oder so herum (Ustad – Ich-Erzähler) sehen kann, Kafka z.B. ist an seinen Erkenntnissen eher verzweifelt, andere haben, auf den Trümmern, aufgebaut. „Mit der Hoffnungslosigkeit beginnt der wahre Optimismus: der Optimismus dessen, der nichts erwartet“ (Sartre).

Der Gesamteindruck, den dieses Nachtgespräch macht, ist, wie der des ganzen Bandes, sehr gemischt: herrliche Gleichnisse wechseln sich ab mit peinlichem Rechtfertigungs-Gerede, viel Spreu, viel Weizen.

Pekala fällt in Ungnade, und es wird wieder spannend. Dabei ist das Ganze natürlich für heutige Leser und Bescheidwisser wesentlich interessanter als für damalige, die gar nicht wissen konnten, wer sich jeweils hinter den handelnden Figuren verbirgt. Auch wenn es an einzelnen Stellen nahezu plump unverhohlen deutlich gemacht wird, etwa wenn Kara Ben Nemsi erwähnt, dass der Pedehr alias Fehsenfeld ihm eine Jagdhütte schenken will.

Herrlich der Besuch der versammelten Voll-Akademiker vom Stamme der Taki-Kurden, denen es so gar nicht gelingen will, den vermeintlich Unbedarften zu beeindrucken, dann die Fahrt durch die Wasser-Unterwelt, gleichsam Gebäude des Nihilismus, wenn man so will, unterhöhlt und einsturzgefährdet, die Fundamente von Kunst & Kultur des Abendlandes, wie sie heute, und vor 100 und 150 Jahren eben auch schon, aussehen.

Und interessant, wie er unterscheidet zwischen Gegnern erbärmlicherer Art und dem Ahriman, dem er Respekt entgegenzubringen nicht lassen mag. Auf dessen geistiger Ebene sich zu tummeln wäre er wohl auch voll und ganz in der Lage gewesen, wenn er eben nicht der vielzitierte arme, verwirrte Proletarier mit von Hause aus zwangsläufig unausgewogenerem Bildungs-Hintergrund gewesen wäre.

Ein Ritt auf Syrr gerät nahezu zum Erleuchtungs-Erlebnis, („War Syrr jetzt Geist geworden, nur Geist, vollständig ohne Fleisch und Bein? Er lief nicht mehr; er galoppierte und rannte nicht mehr, und -- er flog nicht mehr! Nein! Sondern wir standen still. Aber die Ebene, die ganze Erde um uns war in rasender Bewegung. Sie schoß auf uns zu und rechts und links und unter Syrrs lang ausgestrecktem Leib hinweg nach hinten. Es war, um schwindelig zu werden!
[…] weder der berühmte Rih noch sein gleichwertiger Sohn Ben Rih hatten trotz ihrer bewundernswerten Leistungen diesen köstlichen Syrr erreicht, der den Raum, die Zeit und die Materie bloß nur in Gedanken verwandelte,…"), stellenweise ist das Buch wirklich wunderschön.

Die Freunde aus Bagdad sehen wir noch einmal wieder, und halbwegs versöhnlich zieht Pekala mit dem dicken Kepek von dannen. Am Ende gibt es ein symbolisches Pferderennen, auch der Schund-Roman gelangt zu Ruhm und Ehre, die Gebäude der Pseudo-Wahrheit und Pseudo-Werte brechen zusammen, und die Feinde gehen unter. Das sah und sieht in der Realität dann freilich doch anders aus.


Eintrag von Sabine (vom 9.2.2005) (weitere Einträge von Sabine)

Wer Karl May bisher nur von seinen Reise- bzw. Jugenderzählungen her kennt findet hier einen ganz anderen Autor vor. Der Text enthält viel Symbolik und Andeutungen, die sich dem Leser oft auch erst beim zweiten Lesen erschließen. Auch wenn "Im Reiche des silbernen Löwen 4" nicht immer einfach zu lesen ist (lange, teilweise verschachtelte Sätze) bildet der Text für mich das Beste was May im "Spätwerk" geschrieben hat. Besonders die langen Gespräche mit dem Ustad und die darin enthaltene Rechtfertigung Karl Mays gegenüber den diversen Gegnern haben mich beeindruckt und so fasziniert, dass ich das Buch gar nicht wieder aus der Hand legen konnte.

Eintrag von Helmut (vom 9.2.2005) (weitere Einträge von Helmut)

Wer May (nur) für einen Abenteuerschriftsteller oder gar einen Trivialautor hält, möge den hier enthaltenen "Großen Traum" lesen. Um in den vollen Genuss dieses großartigen Stücks Lieteratur zu kommen, muss man ihn (meiner Meinung nach) allerdings laut lesen.
Hier liest man, was May hätte werden können, wenn nicht ... (allerdings mochte Ernst Bloch dieses Buch wohl nicht besonders).
Inhaltlich ist es wohl der Text Mays mit den meisten (mehr oder weniger guten) Deutungsversuchen.
Der "große Traum" ist vollständig in Jamben geschrieben, und dies erschliesst sich am besten durch lautes Lesen.
Dass sich da ein Bearbeiter daran wagte durch Modernisierungen der Worte diesen Reim (auch nur teilweise) zu zerstören, ist entweder eine schlichte Unverschämtheit oder zeigt, dass dieser Bearbeiter dieses Buch niemal wirklich gelesen haben kann.

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