Eintrag von Rüdiger (vom 26.2.2008) (weitere Einträge von Rüdiger)
Diese einen größeren Teil von Band 10 „Orangen und Datteln“ (aus dem später in der Ausgabe der Gesammelten Werke „Sand des Verderbens“ wurde) ausmachende Erzählung ist mit ein paar kunstvoll daherkommenden Accessoires versehen.
So lauten die vier Kapitelüberschriften
- Djezzar-Bei, der Menschenwürger
- Assad-Bei, der Herdenwürger
- Hedjahn-Bei, der Karawanenwürger
- Behluwan-Bei, der Räuberwürger
und die vier Kapitel beginnen wie folgt:
- Afrika! -
- Die Steppe! -
- Die Wüste! -
- Die Spiegelung!« -
Der Ich-Erzähler kommt hier noch deutlich großspuriger daher, als man es sonst schon von ihm gewohnt ist, und läßt sich von seinem „Staffelsteiner“ mit „Sie" und „Herr“ anreden, während er ihn durchgängig duzt. Kompensation der unsympathischeren Art. Auch die Anzahl der von ihm Getöteten ist beträchtlich, größere Zurückhaltung (wie wir sie sonst von ihm erleben in den Reiseerzählungen und die möglicherweise später erst der Verleger anmahnte), legte sich der Ich-Erzähler hier noch nicht auf.
Anmerkung: Diese Fassung der "Gum" erschien zwar erst 1893, es handelt sich aber um eine geringfügige Überarbeitung (durch Karl May selber) von "Unter Würgern" von 1879, das wiederum auf früher entstandenen Erzählungen beruht bzw. diese verwertet.
Eintrag von JamesDean (vom 26.5.2008) (weitere Einträge von JamesDean)
Ganz interessanter Text, der allerdings noch ziemlich ungelenk wirkt...
Man erkennt allerdings schon die Grundlagen für spätere Wüstenerzählungen, sowohl das Motiv der französischen Kaufmannsfamilie wie auch jenes der Karawanenräuber wurde im Orientzyklus (und einigen anderen Erzählungen) weiter verfeinert...
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